Christine Frison-Stark lebt seit Jahren in Frankreich, doch ihre Heimat im Tiroler Oberland hat sie nicht vergessen. Im Berenkamp-Verlag ist nun "Wassermus und Schneemilch", die erste Sammlung ihrer Erzählungen aus dem alten Serfaus erschienen.
Der Fremdenverkehr, heute der Wirtschaftsfaktor am Sonnenplateau, hat entscheidende Einschnitte hinterlassen. Die bäuerliche Welt der Groß- und Urgroßeltern wurde in wenigen Jahren überholt und blieb nur in Erinnerungen bestehen.

Christine Frison-Stark gelingt es, literarisch ein lebendiges Bild der Atmosphäre ihrer Kindheitswelt zu erwecken. Das dörfliche Zusammenleben breitet sich vor dem Leser ebenso aus wie die Erinnerungen des Großvaters der Autorin an das Schicksal der Schwabenkinder, das er wie Tausende andere um 1895 selbst erleben mußte und Jahrzehnte später seinen Enkeln auf Tonband hinterlassen hatte.

Der Brief der Großmutter an eine Versicherung wurde zur Schilderung des Lebens einer Bergbäuerin zu Beginn unseres Jahrhunderts, auch das ist eine Quelle der Autorin.

Literarische Erinnerungen und Fotografien aus der vergangenen Zeit stehen nun neben Aufnahmen des modernen Gesichts der Orte Ladis, Fiss und Serfaus. Poetisch, ohne Sentimentalitäten, authentisch und einfühlsam sind die von Christine Frison-Stark vorgelegten Erzählungen.

Sie verführen den Leser, sich eine Ofenbank zu suchen und in die Vergangenheit einzutauchen, die doch nur mehr ist, was sie ist - Geschichte und Geschichten.

Erschienen im
Berenkamp Verlag
Eugenstraße 14, A-6060 Hall/Tirol (Österreich)

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