Die Autorin, Petra van Cronenburg, magic.secrets@gmx.net schreibt:

Die ganze Welt kennt Schwarze Madonnen, deren geheimnisvolle Originale in der Zeit der Romanik in Frankreich entstanden. Schwarze Madonnen sind das einzige christliche Symbol, das wie kaum ein anderer Archetyp derzeit die Welt der neuen HeidInnen, die Welt der schwarzen Frauen und die Welt der Katholiken beeinflußt. Die Yorubapriesterin Omifunke bringt auf den Punkt, um was es in der modernen Verehrung dieser starr thronenden Königinnen mit den geheimnisvollen Augen geht: "Wir sind gezwungen, den Menschen zu bestätigen, daß die dunklen Mütter hier sind, daß sie Integration symbolisieren, Gleichgewicht und Frieden als die notwendigen Bestandteile, um das Gleichgewicht der Erde wiederherzustellen.

Für mich persönlich ein faszinierendes Symbol: Da kommt eine ganze Zukunftsphilosophie, aber auch ein Mittel zur Stärkung lebendiger Spiritualität einmal nicht von weither, sondern aus unserer eigenen, verdrängten und vergessenen Kultur. Was sagten die Schwarzen Madonnen den Christen des 12. Jahrhunderts und was bedeuten sie für all die Frauen, die im Internet der Dunklen Schreine anfertigen? Eine abenteuerliche Spurensuche auf oft steinigen Wegen führte mich zu den Geheimnissen der Templer, den alten Göttinnen vorislamischer Zeiten, führte mich in die Geheimnisse der Minnekultur, die heute noch verdrängt werden, und zu Mönchen, die alles andere als nach dem Kirchenkanon lebten.

Dabei versuchte ich, den zuerst nur im Nebel sichtbaren Spuren nachzugehen, fragte mich, warum man sich soviel Mühe gab, Haare in den Madonnen zu verstecken, warum man sie absichtlich von ihren angestammten heiligen Plätzen wegrückte. Verblüffend waren die Ergebnisse auch für mich: Megalithwissen in romanischen Kirchen, Geheimnisse der Gnostiker, orientalisches Wissen - was sich hier wie ein esoterisches Sammelsurium anhört, ist durchaus wissenschaftlich und kunsthistorisch belegbar.

Großen Wert legte ich auf die Gegenwart im Glaubensausdruck bis hinein ins Internet und entdeckte nicht minder aufrüttelnde Inhalte: Die sakrale Prostitution im Namen Schwarzer Madonnen, einen Exkommunikationsskandal des Vatikan und katholische Frauen, die ein neues Medium zum Predigen und Lehren entdeckt haben. Ich wünsche mir, daß die Schwarzen Madonnen - ewiges Symbol des Wandels und der Integration von Gegensätzen - Sie ebenso verzaubern wie mich! Petra van Cronenburg (Internetlinks auch zu meiner Seite "Geheimnisse der Geschichte" im Buch!)

(2928)