Mit der vorliegenden Publikation findet eine bemerkenswerte Berliner Tradition ihre Fortsetzung.

1906 veröffentlichte der damalige Stadtarchivar Paul Clauswitz eine Untersuchung zur Entwicklung des Berliner Weichbildes und ergänzte sie mit einem Verzeichnis der Berliner Pläne (213 Nrn.).

Lothar Zögner publizierte 1979 eine Fortschreibung dieses Verzeichnisses (bis 1950 730 Nrn.) und zum 750jährigen Stadtjubiläum erschien von Günther Schulz >Die ältesten Stadtpläne Berlins 1652 bis 1757<.

Inzwischen konnte der Autor seine jahrelangen Untersuchungen in Archiven, Bibliotheken des In- und Auslandes und privaten Sammlungen um unbekannte und bisher nicht zugängliche Pläne ergänzen, so daß nunmehr ca. 1700 Berlinpläne für den Zeitraum 1652 bis 1920 nachgewiesen werden.

Ein kursorischer Text stellt die Pläne in einen kartographie- und regionalhistorischen Kontext und analysiert ihren >Realitätsgehalt< im Vergleich zu anderen Quellen.

Er wird mit statistischen Vergleichen zur Kartenproduktion, zu Druckverfahren und zu Marktanteilen verschiedener Offizin instruktiv ergänzt, sowie eine Schätzung zum Verhältnis von erfaßten, literarisch nachgewiesenen und nicht mehr überlieferten Plänen vorgenommen.

Im Mittelpunkt des Werkes steht das Verzeichnis der Pläne. Eine tabellarische Erfassung der chronologisch gereihten Pläne (Datierung, Autor, Maßstab, Maße, Standort- und Literaturnachweis u.a.m.) eröffnet jeweils den Eintrag.

Zusätzlich wird jeder Plan kurz kommentiert sowie auf besondere Merkmale aufmerksam gemacht.

Ein ausführlicher Index erleichtert den Zugang zu Autoren und Verlagen der Pläne.

In einem abschließenden Abbildungsteil (schwarz/weiß und farbig) werden bedeutsame und zum Teil bisher unveröffentlichte Berlinpläne vorgestellt.

Die Publikation bietet künftig sowohl für Bibliotheken, Archive und Behörden als auch für Kartographie- und Regionalhistoriker, Antiquare und Sammler ein unersetzliches Hilfsmittel zum Nachweis einer Quellengattung, die in der multimedialen Gegenwart und Zukunft eine wachsende Bedeutung erlangt.

(3224)