Der Münchner Hofschreiner Anton Pössenbacher (1842–1920) führte eine der größten deutschen Luxusmöbelfirmen im späten 19. Jahrhundert. Seine Möbel, insbesondere die für den bayerischen König Ludwig II. (1871–1886), zählen zu den Höhepunkten des deutschen Historismus. Für die königlichen Appartements der Schlösser Linderhof, Herrenchiemsee und Neuschwanstein schuf Pössenbacher nahezu sämtliche Möbel. Mit ihren aufwändigen Schnitzereien und den leuchtend farbigen, mit Goldstickereien und Nadelmalereien verzierten seidenen Bezugsstoffen sind sie wesentlicher Bestandteil der opulenten Interieurs in den bayerischen Königsschlössern, die nach den präzisen Wünschen eines anspruchsvollen Monarchen entstanden und bis heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt haben.

Zu Pössenbachers Kunden zählte auch König Karl I. von Rumänien, der einen Bibliothekssaal im Bukarester Schloss (1887) einrichten ließ. Weitere Auftraggeber waren Fabrikanten, Kaufleute und Gutsbesitzer, für deren Stadthäuser und Villen der Hofmöbelfabrikant zumeist ganze Raumausstattungen lieferte.

Die Publikation stellt das vielfältige Möbel-Schaffen Anton Pössenbachers in seiner Zeit vor. Zahlreiche Neuaufnahmen von Möbeln der bayerischen Königsschlösser und bislang unveröffentlichte Entwürfe für private Auftraggeber sowie ein wissenschaftlicher Katalog, der auch die vollständigen Rechnungsbelege der Kabinettskassenbücher Ludwigs II. enthält, machen das Buch zu einem Standardwerk über das luxuriöse Historismus-Möbel.

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