Das Buch ist eine Einladung, den Weg der Engel zu beschreiten und in ihre geheimnisvolle Welt einzutreten. Die Tür in diese heute eher fremde Welt öffnet uns die Ikonographie mittelalterlicher Kunstwerke in ungeahnter Schönheit.

Für das Mittelalter war die Existenz der Engel keine Frage. Die damaligen Vorstellungen beruhten dabei keineswegs auf naiver Frömmigkeit, sondern waren in ihrer Komplexität Ausdruck und Resultat höchst rationaler Reflektion. Engel sind Mittler zwischen der Welt Gottes und der Welt des Menschen, doppelseitige Ikonen und Spiegelbilder der einen wie der anderen Welt.

Die Darstellungen bringen die Vielfalt der den Engeln zugeschriebenen Funktionen zum Ausdruck: Sie erscheinen als Diener am Thron Gottes, Künder des göttlichen Mysteriums, Überbringer von Botschaften, als Seelengeleiter und Gefährten der Menschen. Und immer wieder begegnet man in der mittelalterlichen Kunst dem Bild des geflügelten Dämon, des gefallenen Engels, der zum Fürst der Finsternis wird.

Der Text erschließt die Vielschichtigkeit des Themas, erhellt Ursprünge, Entwicklungen und Quellen aus theologischer, philosophischer und kunsthistorischer Sicht.

Eine besondere Spannung ergibt sich aus der Autorenschaft: Yves Cattin ist Philosoph mit Schwerpunkt Anthropologie des Mittelalters, Philippe Faure ist Dozent für mittelalterliche Geschichte in Orléans und hat sich die Erforschung der großen spirituellen Traditionen der Menschheit zum Ziel gesetzt.

In Verbindung mit dem aufwendigen Bildteil wird die Faszination für die Welt der Engel geweckt, wobei der Leser immer wieder mit der Frage konfrontiert wird, welchen Raum die heutige Zeit den Engeln lässt.

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