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Eisenbahn - Bibliographie

Deutsche Eisenbahn- Uniformen seit 1860


Günther Henneking
Transpress
1996
Gebundene Ausgabe
128 Seiten


Im Deutschen Kaiserreich war ein Eisenbahner noch eine Respektsperson. Lokführer und Weichensteller, Wagenmeister und selbst der Portier in der Bahnhofshalle galten als Vertreter der Obrigkeit. Ihre Uniformen waren so schnittig und bunt wie die der Militärs. Man trug Tressen und Schulterstücke, Stehkragen mit Goldborte und Mützen mit Kokarde, Flügelrad und Krone. Die Galauniform für festliche Anlässe mußten die Eisenbahner freilich selbst bezahlen. Weniger prächtig kleidete dagegen die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft ihre Bediensteten. Der militärische Zierat verschwand von der Uniform, nur die Rangabzeichen blieben auf der Jacke mit Stehkragen erhalten. Was die Kleiderkammern der Bahngesellschaften in über 150 Jahren Eisenbahn sonst noch boten, das beschreibt jetzt Günther Henneking in seinem Buch 'Deutsche Eisenbahnuniformen seit 1860', das im Stuttgarter Transpress Verlag erschienen ist. Auf rund 130 Seiten führt der Autor den Leser mit zahlreichen Farbbildern und Zeichnungen durch die Kulturgeschichte der Eisenbahnuniform. Günther Henneking beschreibt die Dienstkleidungsvorschriften von Privatbahnen wie den Mindener Kreisbahnen und der Hohenzollerischen Landesbahn ebenso wie die Kleiderordnungen der Deutschen Reichsbahn und der Eisenbahnen des Saarlandes. Im Dritten Reich zum Beispiel trugen die Eisenbahner das Hoheitsabzeichen an Rock und Mütze. Rosetten auf den Schulterstücken gaben Auskunft über den Dienstgrad. Sogar das Tragen einer Waffe mit Leibgurt war damals vorgeschrieben. Selbstverständlich gehörte in die Hose eine Bügelfalte, und bei Kostümfesten oder Vergnügungsstätten zweifelhafter Art hatten Uniformträger nichts zu suchen. Weniger kriegerisch kommen dagegen heute die Eisenbahner daher. Nach wie vor dominiert das traditionelle Blau in der Dienstkleidung, doch verzichtete die DB schon 1970 auf sämtliche Rangabzeichen an den Uniformen. Dieses Buch bietet jedoch nicht nur einen Ausflug in die Kleiderschränke der deutschen Eisenbahnen. Es beleuchtet zudem die komplizierten Hierarchien bei den verschiedenen Bahnbetreiber. So gehörten zum Beispiel bei der Königlich Bayerischen Staatsbahn Zugführer, Lokführer I. Klasse und Bahnmeister zur Gruppe der Unterbeamten, während Wagenmeister, Lokführer II. Klasse, Heizer und Bremser zu den sogenannten statusmäßigen Bediensteten zählten. Wer jetzt noch wissen will, mit welchen Rang- und Spartenabzeichen sich die Schrankenwärter, Schaffner und Heizer bei der Deutschen Reichsbahn schmückten, der findet in diesem illustren Buch die passende Antwort.
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